Punkt
Von einem Punkt als Motiv sprechen wir, wenn dieses Objekt im Verhältnis zu seiner Umgebung sehr klein abgebildet wird, aber dennoch die Aufmerksamkeit des Betrachters weckt. Das kann ein Vogel am Himmel, eine Blume im Kornfeld oder ein Mensch in gewisser Entfernung auf einer einsamen Straße sein.
Es stellt sich natürlich gleich die Frage, wo wir diesen Punkt in unserem Bild platzieren. In der Bildmitte würde langweilig wirken. Zu weit am Rand wäre auch nicht empfehlenswert. Bei der Positionierung des Bildpunktes hilft uns der Goldene Schnitt, der das Bild durch zwei horizontale und zwei vertikale Linien in je drei horizontale und vertikale Bildabschnitte teilt. Eine ideale Positionierung wäre einer der vier Schnittpunkte dieser zwei horizontalen und vertikalen Linien. Das wirkt ausgewogen und erzeugt eine gewisse Spannung. Welchen dieser vier Schnittpunkte du nun für dein Motiv wählst, ist stark abhängig von der Situation und vom Objekt.
Linien
Linien können direkt im Motiv enthalten sein, die der Mittelstreifen einer Straße im Bild, die Schienen einer Eisenbahn, jede Form der Linien in der Architektur oder innerhalb anderer Objekte. Eine Linie kann aber auch der Horizont sein, welcher den Himmel oben vom Land darunter trennt oder Linien als Aneinanderreihung von Punkten, wie die Lampen der Straßenbeleuchtung.
Hinsichtlich des Linienverlaufes kennen wir horizontale Linien, die dem Bild eine Ausgeglichenheit und ruhige Stimmung geben können. Senkrechte Linien können entweder Instabilität vermitteln oder auch Stärke. Das hängt sehr vom Objekt ab.
Diagonal verlaufende Linien führen das Auge des Betrachters durch das Bild. Steigen sie von links unten nach rechts oben, vermitteln sie eher ein positives Gefühl dabei. Das kennen wir schon von Kurvenverläufen, die aufsteigend immer einen positiven Trend zeigen. Eine absteigende Linie kann hingegen negativ ausgelegt werden.
Flächen
Geometrische Formen kommen in der Natur kaum vor. Unser Gehirn ist aber auf geometrische Formen fixiert und interpretiert solche Formen auch dann, wenn sie nicht offensichtlich sind. Geometrische Formen werden durch ein oder mehrere Linien begrenzt. Wie die Linien haben auch die geometrischen Formen eine Wirkung auf den Betrachter.
Der Kreis repräsentiert das Vollkommene und die Symmetrie, während dem Oval je nach Richtung und Position der Enden eine dynamische Wirkung zugesprochen wird.
Das Quadrat steht – wie der Kreis – für Symmetrie. Liegende Rechtecke wirken auf ihren Betrachter um so stabiler, je länger sie gezogen sind. Ein sehendes Rechteck kann hingegen je nach Umfeld eine Instabilität oder auch Aktivität suggerieren.
Ein mit der Spitze nach oben zeigendes Dreieck verleiht dem Bild Stabilität. Umgekehrt wirkt das auf der Spitze stehende eher instabil.