Emotionen

Die emotionale Bildwirkung spricht unsere tiefsten Instinkte an und mag von Betrachter zu Betrachter unterschiedlich stark ausfallen. Die Intensität ist abhängig von der emotionalen Bindung des Betrachters zum fotografierten Objekt. Wer sich etwa zu kleinen Tieren hingezogen fühlt, wird von einer Aufnahme eines Tierkindes stärker berührt sein und wer sich nicht für Fußball interessiert, auf den wird das Foto einer dramatischen Szene in einem Fußballspiel keine starke emotionale Wirkung zeigen.

Die emotionale Wirkung eines Fotos ist folglich sehr stark von der Zielgruppe abhängig. Der Fotograf muss sich bei der Gestaltung seiner Aufnahme überlegen, mit welchen Mitteln er die Emotionen beim Betrachter wecken möchte. Ein gewisses Interesse am fotografischen Thema ist hierbei unerlässlich.

Information

Fotos haben manchmal ausschließlich den Zweck, ein Objekt oder eine Situation zu dokumentieren. Dies geschieht meist sehr sachlich und emotionslos. Der Fotograf muss sich dabei über die Aufgabenstellung sehr im Klaren sein.

Beispielsweise muss bei der Dokumentation zur Montage eines Ersatzteils klar erkennbar sein, welche Schraube genau am Gerät zu lösen ist, um das defekte Ersatzteil zu entfernen. Bei der Dokumentation eines Autounfalls müssen Fahrtrichtung der Fahrzeuge, Bremsspuren, Proportionen etc. genauestens erkennbar sein, um einem Gutachter oder Verkehrsrichter später eine Beurteilung der Situation zu ermöglichen. Manchmal werden Referenzobjekte im Bild platziert, um dem Betrachter eine Orientierung zu ermöglichen. Keinesfalls ist es hier erlaubt, durch extreme Brennweiten oder Perspektiven zu verzerren.

Gestaltung

Bei diesem Aspekt der Bildgestaltung geht es um die Darstellung von jeder Art von geometrischen Linien, Flächen und Formen im Motiv, also in Landschaften, Gebäuden, Städteansichten u.s.w.

Umsetzung des Motives

Nicht jedes Motiv kann langfristig geplant werden. Oft gehen wir mit unserer Kamera durch die Stadt und kommen an einem interessanten Gebäude vorbei und überlegen nun, wie wir dieses Gebäude am besten umsetzen sollen. Eine solche Situation spricht vielleicht sogar zwei Ebenen der Bildgestaltung an: die Architektur mit ihren Linien und Formen und die Emotionale Bildwirkung aufgrund der Eleganz oder den Dimensionen des Gebäudes.

In einer solchen Situation musst du dir sehr schnell einen Überblick verschaffen, was du gerade siehst und was davon du in dein Bild einbeziehen möchtest. Auch musst du entscheiden, was du auf keinen Fall ins Bild einbeziehen möchtest (etwas ein hässliches Baugerüst an der Seite des Gebäudes oder ein das Motiv störendes Verkehrsschild). Du wirst nicht umhinkommen, mit der Kamera und vielleicht sogar mit verschiedenen Brennweiten aus verschiedenen Perspektiven Bildausschnitte zu probieren. Probiere verschiedene Varianten aus und beurteile in Ruhe zuhause am Computerbildschirm, welche dieser Varianten die beste Wirkung auf den Betrachter zeigt. Versuche auch herauszufinden, welche gestalterischen Ansätze welche Wirkung auf dich ausüben.

Die Beurteilung von Bildern und deren Wirkung kann man trainieren. Das funktioniert einerseits ganz gut mit Bildern im Internet. Bildportale wie fotocommunity.de, flickr.com oder 500px.com bieten eine Vielzahl an Aufnahmen nach Kategorien geordnet und teilweise findest du hier schon Kommentare anderer Fotografen und deren Einschätzung. Zur Übung kannst du auch deine älteren Aufnahmen heranziehen und hinsichtlich der Bildgestaltung untersuchen und beurteilen. Mit der Zeit wirst du lernen, was ein gutes Bild ausmacht und deine Stärken in der fotografischen Umsetzung von Motiven feststellen. Diese Erfahrungen werden dir dann in der Zukunft dabei helfen, neue fotografische Herausforderungen zu meisten.