Es gibt am Markt zwei verschiedene Filterkonstruktionen (siehe Abbildung oben).
Schraubfilter
Schraubfilter werden auf das Filtergewinde des Objektivs aufgeschraubt werden. Zur einen Hälfte sind sie grau getönt und zur anderen Hälfte sind sie klar. Durch Drehung kann die graue Hälfte in ihrer Position verändert werden. Das ist hilfreich bei Hochformataufnahmen oder auch für Feinjustagen bei seitlich einfallendem Licht. Für unterschiedliche Objektive mit unterschiedlichem Filterdurchmesser müssen entweder mehrere Filter angeschafft werden oder man kauft den Filter für den größten Filterdurchmesser und setzt für kleinere Durchmesser entsprechende Filteradapter ein (z.B. von 77 mm auf 72 mm).
Steckfilter
Für diese Filter benötigt man eine Filterhalterung für die entsprechende Steckfiltergröße (80 mm, 100 mm oder 150 mm) und einen Adapter für die erforderlichen Filtergewinde der vorhandenen Objektive. In diese Filterhalterung wird dann der Steckfilter eingeschoben. Manche Halterungen erlauben auch die Verwendung mehrerer Steckfilter übereinander.
Auch der Steckfilter kann auf dem Filtergewinde gedreht werden. Zusätzlich ist es möglich, den Steckfilter innerhalb seines Einschubes nach oben oder unten zu verschieben. Das ist hilfreich, wenn man den Himmel abdunkeln möchte, dieser aber nur ⅓ der Bildhöhe ausmacht oder auch ⅔ der Bildhöhe ausmacht. Der Verlauf des Steckfilters deckt dann die erforderliche Fläche ab. Das funktioniert mit dem Schraubfilter nicht.
Unterschiedliche Graufilterarten
- Graufilter unterscheiden sich hinsichtlich des Überganges. Die Ausprägung "hard" hat einen harten Übergang von dunkel nach transparent. Das ist bei Aufnahmen an der See mit einem entsprechen harten Übergang von Himmel zum Wasser hilfreich. Die Variante "soft" hat einen weicheren Verlauf, wenn der Horizont nicht geradlinig verläuft oder Baumspitzen oder andere Objekte sich am Horizont befinden. Manche Hersteller bieten noch eine Zwischenlösung "medium" an.
- Der zweite Parameter zeigt den Grad der Färbung des Graubereichs: ND0,3 = 1 Blendenstufe - ND0.6 = 2 Blendenstufen - ND0.9 = 3 Blendenstufen und ND1.2 = 4 Blendenstufen.
Für den Anfang wirst du am häufigsten die Variante ND0.9 soft einsetzen.
Filterhalter gibt es von verschiedenen Herstellern, wie Cokin oder Lee. Ebenso gibt es verschiedene Hersteller der Steckfilterscheiben. Diese werden in Kunststoff oder Glas angeboten, wobei Glas unempfindlicher ist. Qualitative Unterschiede gibt es auch in der Farbneutralität der Färbung dieser Filter.
Bei der Verwendung dieser Filter an einer Spiegelreflexkamera sollte ein Stativ und der Live-View-Modus verwendet werden. Hier kann man den Filter in Ruhe über den hellen Bildpartien ausrichten. Mache mehrere Aufnahmen mit verschiedenen Einstellungen, um am Computer die beste Variante auswählen zu können.