Das menschliche Auge nimmt einen Bildwinkel von beinahe 180° wahr. Beim Sehen konzentrieren wir uns aber auf einen Bildwinkel, der in etwa dem des Normalobjektiv entspricht. Den Rest blendet das Gehirn aus, bis sich im Randbereich eine Veränderung ergibt und das Gehirn blitzschnell einen anderen Fixpunkt sucht und einen anderen Bildausschnitt auswertet.
Aus der Sicht des Fotografens nimmt die Kamera mit dem Normalobjektiv folglich das auf, was wir auch beim Sehen aktiv fixieren. Auch für den Betrachter wirkt das Bild natürlich, da es seinen "normalen" Bildwinkel darstellt.
Manche Fotografen empfinden das Normalobjektiv als unspektakulär und fast langweilig. Sie weichen daher gerne auf Weitwinkel oder Telebrennweiten aus. Für die Dokumentation, die Reportage oder ähnliche Aufgabenbereiche ist das Normalobjektiv mit hoher Lichtstärke und guter Schärfeleistung dennoch sehr gut geeignet.