Gehen wir bei unserer Betrachtung von einem Vollformatsensor aus, dann erfasst ein leichtes Teleobjektiv mit 100 mm Brennweite bei gegebener Entfernung nur die Hälfte des Bildfeldes eines Normalobjektivs. Dafür werden die Objekte auf der Aufnahme mit diesem Teleobjektiv 2x größer dargestellt. Bei einem 200 mm Objektiv - was der End-Brennweite des oben abgebildeten 70-200 mm Zommobjektivs entspricht - beträgt der Vergrößerungsfaktor schon Faktor 4. Tier oder Sportfotografen setzten häufig 400 mm Objektive und mehr ein. Die längsten, gängigen Brennweiten für das Vollformat liegen bei 800 mm. Solche Objektive haben ein Gewicht von 4 kg und mehr und kosten fast so viel, wie ein Mittelklasseauto.
Die Brennweite kann man zusätzlich mit Telekonvertern verlängern, was allerdings zu Lasten von Lichtstärke und Abbildungsqualität geht.
Mit Teleobjektiven können wir in der Natur Tiere aus Entfernungen außerhalb der Fluchtdistanz fotografieren oder Objekte heranholen, denen wir uns aus anderen Gründen nicht weiter nähern können.
Neben dem näher Herangehen an das Motiv ändern sich auch die Bildproportionen beim Einsatz von Teleobjektiven. Vergrößern wir den Abstand zum Motiv bei gleichzeitiger Verwendung einer Tele-Brennweite, rücken Vordergrund, Bildmotiv und Hintergrund näher zusammen. Die Bilder wirken damit auch flacher. Einsetzen kann man diesen Effekt beispielsweise bei der Fotografie einer Altstadt, indem die Häuserfassaden aus größerer Entfernung mit einem Tele fotografiert dichter zusammenrücken.